Liebe Gemeindemitglieder, werte Besucher des Begegnungszentrums,
ein ereignisreicher Monat März liegt hinter der Evangelischen Gemeinde Pattaya und unserem Begegnungszentrum. Wir durften eine hochrangige Delegation des thailändischen Tourismusministeriums (TAC) begrüßen und nahmen die offizielle Urkunde in Empfang, die uns künftig als Partner der TAC für die deutschsprachigen Touristen in der Provinz Chonburi und der Sonderzone Pattaya nun auch offiziell bestätigt hat.
Ein weiterer Höhepunkt war der erste, gut besuchte Gottesdienst der Evangelischen Gemeinde Pattaya mit Pastor Peter Hirsekorn in der Jesus Christ Church in Bangkok. Wir danken Father Matthew für die freundliche Aufnahme und werden auch künftig weitere Gottesdienste auch in Bangkok anbieten.
Alle fünf Gottesdienste im März waren gut besucht und der schöne Festgottesdienst am Ostersonntag mit anschließendem Eiersuchen und Spielenachmittag für die Kinder bildete den würdigen Abschluss eines besonders engagierten Gemeindelebens im zurückliegenden Monat. Im April beginnt wie immer die Zeit, an der mehr und mehr unserer “Zugvögel” die zeitweilige Heimreise nach D-A-CH antreten. Wir wünschen allen Reisenden Gottes Segen und eine gesunde Wiederkehr.
Liebe Grüße an alle von euerer Gemeindebrief-Redaktion
Das waren unsere Gottesdienste im März 2024
Nach dem Festgottesdienst am Ostersonntag gab es noch ein fröhliches Rahmenprogramm mit Kirchenkaffee sowie Spiel und Spaß für Groß und Klein - dank an Rio für das Video!
Unser Gottesdienst in der Jesus Christ Church in Bangkok
Hier noch ein paar Impressionen vom Gottesdienst in Bangkok:
Unsere Tagestour am 09.03.2024 zum Drachentempel (Wat Samphan)
Hier das Video - vielen Dank an Rio!
Besuch der TAC Delegation im Begegnungszentrum Pattaya
Interview mit dem Youtuber Stefan:
Interkultureller lukullischer Austausch mit dem deutschen Kantinenklassiker; Currywurst!
Hier das Video - vielen Dank an Rio!
Osterbräuche: Die Bedeutung von Ostereier suchen und Co.
Wir machen ein Osterfeuer, färben Ostereier und backen süßes Hefegebäck: Mit dem Osterfest sind viele Traditionen verbunden. Doch was steckt eigentlich dahinter?
Ostereier suchen
Das Strahlen eines Kindes, wenn es ein Osterei entdeckt hat – diesen Moment lieben alle Eltern. Heute lassen wir unsere Liebsten zwar eher Süßigkeiten und Schokoladenhäschen anstatt Ostereier suchen, doch die Tradition ist geblieben. Zur Entstehung des beliebten Osterbrauches gibt es viele Theorien, jedoch keine überlieferte Geschichte. In Deutschland wurde die Tradition im 17. Jahrhundert zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Manche vermuten, dass diese aus dem Heidentum übernommen wurde. Denn laut einem heidnischem Brauch wurden zu Ehren der Frühlingsgöttin Ostara Eier an Freunde und Bekannte verschenkt. Die alte Kirche soll dies jedoch verboten haben. Die Menschen kamen daraufhin eine clevere Idee: Sie beschenkten sich heimlich, indem sie die Eier versteckten.
Ostereier bemalen und färben
Was wäre ein Osterfest ohne Ostereier? An den Feiertagen bemalen und färben wir sie in allen möglichen Variationen – von schlicht über gepunktet bis hin zum Batik-Look. Doch woher der Brauch kommt, ist bis heute nicht ganz geklärt. Vermutlich hat dieser seine Wurzeln gar nicht im Christentum. Denn: Bereits vor dem Entstehen der Weltreligion wurden Eier verziert. Sowohl bei den Römern als auch im Antiken Griechenland war es üblich, die bunte Dekoration in den Tempeln aufzuhängen oder an Freunde zu verschenken. Aber das Osterei hat auch eine tiefere Bedeutung im christlichen Glauben. So galt das Ei bei den koptischen Christen als Symbol der Auferstehung. Zudem entstand im 10. Jahrhundert der Brauch, seinen Liebsten am Ostermorgen rot gefärbte Eier zu schenken, welche an das Grab Jesu erinnern sollten.
Osterhase
Jedes Kind kennt die Geschichte vom Osterhasen, der die bemalten Eier versteckt. Dabei ist die Erzählung noch gar nicht so alt wie die meisten anderen Osterbräuche. Einen ersten Beleg für diese Ostertradition gab es erst im 17. Jahrhundert. Doch bereits in der Antike war der Hase ein Sinnbild für Fruchtbarkeit und Leben, weil er sich besonders schnell vermehrt und im Frühjahr seine Jungen zur Welt bringt. Bei den Germanen galt das Tier sogar als heilig und wurde der Frühlingsgöttin Ostara zur Seite gestellt. Seit dem Spätmittelalter ist der Hase im christlichen Glauben ein Bildzeichen für die Auferstehung Jesu Christi. Inzwischen hat der Osterhase als Schokolade, Spielzeug und Co. auch in den Supermärkten und Geschäften Einzug erhalten.
Osterlamm
Heute kennen wir das Osterlamm fast nur noch in Form von Rührteig-Gebäck oder feinem Braten – dabei hatte das Tier ursprünglich eine tiefere Bedeutung. Im Christentum ist das Lamm ein Symbol für Unschuld und Reinheit. Der Bibel zufolge gilt Jesus Christus als „Lamm Gottes“ (Agnus Dei), der am Ostersonntag auferstanden ist und sich für die Sünden der Menschen geopfert hat. Daran sollten wir uns erinnern, wenn es zum Fest schon ein Stück Osterlamm sein muss.
Osterfeuer
Man steht beisammen oder tanzt und feiert bis in die Nacht: Das Osterfeuer ist in fast allen Generationen eine beliebte Tradition. Meist wird es am Karsamstag, mancherorts aber auch am Ostersonntag entzündet. Auch bei diesem Brauch ist unklar, ob er aus dem Christen- oder Heidentum stammt. Nach christlichem Glauben symbolisiert das Feuer die Auferstehung Jesu und zugleich das Ende der Fastenzeit. Der heidnischen Tradition zufolge sollte das Feuer den Winter vertreiben und die Erntezeit einläuten. Aus diesem Grund wurde die Asche auch auf den Feldern verstreut.
Osterkerze
Wer einmal an Ostern in der Kirche war, kennt diesen Brauch: Die Osterkerze wird traditionell in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag angezündet und in das Gotteshaus zum Altar getragen. Dort bleibt sie stehen, bis der Kerzenschein an Christi Himmelfahrt oder Pfingsten erlischt. Jeder ist außerdem dazu eingeladen, eine Kerze mitbringen um diese nach der Zeremonie an der Osterkerze zu entzünden. Ein ähnlicher Brauch findet sich auch bei den Römern, Juden, Heiden und im Antiken Griechenland wieder. Denn Licht gilt nicht nur im Christentum, sondern allgemein als Symbol für Leben. Im christlichen Glauben steht die Osterkerze darüber hinaus für die Auferstehung Jesus Christus.
Osterwasser
Wussten Sie, dass das Taufwasser in der Osternacht oder am Ostermorgen vor Sonnenaufgang aus der Quelle geschöpft wird? Einem heidnischen Brauch zufolge wird diesem eine heilende Wirkung zugesprochen. Noch heute finden besonders viele Taufen zu Ostern statt. Übrigens wurde Wasser schon in der germanischen Zeit mit Fruchtbarkeit und Leben assoziiert. Daher war es üblich, dass vor allem junge Frauen mit Kinderwunsch das Wasser aus einem Bach schöpften oder darin badeten. Dabei durften sie nicht gesehen werden, sonst würde sich die magische Wirkung nicht entfalten.
Jüdischer Feiertag im April: פורים Purim
Beginn mit Sonnenuntergang am Samstag 23. März 2024
Endet mit Anbruch der Nacht am Sonntag 24. März 2024
Das Purimfest, purim, Plural von פור pur, deutsch: “Los, Schicksal”, erinnert an die Errettung der Juden im Achämenidenreich (Altpersisches Reich, ca. 6.-4. Jahrhundert v. Chr.). Nach dem Buch Esther versuchte Haman, der höchste Regierungsbeamte des persischen Königs, die gesamten Juden im damaligen persischen Weltreich, an einem Tag zu ermorden. Sein Name wurde damit zum Symbol der Judenfeindschaft.
Im Buch Ester ist beschrieben, dass Haman sein Amt als höchster Regierungsbeamter des persischen Königs Achaschwerosch (Xerxes I.) selbstsüchtig ausnutzte. Die königliche Dienerschaft musste vor ihm niederknien. Esters Cousin und Adoptivvater Mordechai habe sich als Jude jedoch geweigert. Aus Rache beschloss Haman die Tötung sämtlicher Juden im Reich. Der genaue Zeitpunkt, der 13. Adar wurde durch das Los bestimmt – daher auch der Name Purim („Lose“) – und per Erlass bekannt gemacht. Mordechai befahl Ester beim König vorzusprechen, den sie davon überzeugte, statt der Juden alle Unterstützer seines obersten Beamten „samt Frauen und Kindern“ umbringen zu lassen. Die Juden nahmen Rache an ihren Feinden und ermordeten von ihnen „fünfundsiebzigtausend.“ Mordechai und Ester schrieben die Ereignisse ihrer Rettung auf, sandten einen Brief an die jüdischen Gemeinden in allen Provinzen und bestimmten, ihre Rettung in Zukunft mit dem Purim-Fest zu feiern.
Den gläubigen Juden sind an Purim sieben Pflichten auferlegt: 1. Vollständige Lesung des Buches Ester; 2. Geschenksendungen an den Nächsten oder Freunde. Minimum ist dabei eine Sendung, die mindestens aus zwei verschiedenen Speisen besteht; 3. Geschenke für die Armen; 4. Lesen der Tora; 5. Sagen des „Über die Wunder“ beim Gebet und beim Tischgebet; 6. Festmahlzeiten und Freude, „Seudat Purim“: Purim ist ein Tag, den Juden mit Essen und Trinken feiern und 7. Verbot von Trauerreden und Fasten.
Was Gehorsam für Schwester Emmanuela Kohlhaas bedeutet
Das Wort "Gehorsam" klingt nicht gut in unseren Ohren. Wir können es offenbar nur "top-down" hören: Da ist eine Autorität, die bestimmt, und ich folge. Dass viele Menschen in Deutschland dieses Wort heute so verstehen, hat tiefe Wurzeln in der deutschen Geschichte und in der Geschichte der Kirchen. Doch ein solches Verständnis von Gehorsam auf der Basis von Hierarchie ist nicht christlich. "So soll es nicht sein unter euch", heißt es in der Bibel (Mt 20,26; Mk 10,43; Lk 22,26). Wie konnte es also zu diesem Missverständnis kommen?
"Allen bin ich alles geworden" – so fasst Paulus seinen Weg der Nachfolge Jesu zusammen. Meint er Opportunismus? Den Weg des geringsten Widerstandes? Nein, er meint den anspruchsvollen Weg des Machtverzichtes: "Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen" (1.Kor 9,22a). Es geht darum, den Sicherheitsabstand aufzugeben, vorbehaltlos hineinzugehen in jede Begegnung.
Als junge Schwester habe ich an der Klosterpforte gearbeitet. Eines Tages stand, als ich die Tür öffnete, ein Punk wie aus dem Bilderbuch vor mir, ein junger Mann, etwa in meinem Alter. Ich staunte, und bevor ich etwas sagen konnte, fragte er mich: "Komme ich in den Himmel, wenn ich jetzt Schluss mache?" Eine Alkoholfahne kam mir entgegen, und mein Blick fiel auf die Totenköpfe aus Plastik, die er als Schmuck um den Hals trug. Ich überwand meinen Impuls, die Tür schnell wieder zu schließen, setzte mich zu ihm – und (ge)horchte . . . Er erzählte mir von seinem Leben. Kairo, so sein Szenename, sah für sich keinen Weg mehr. Wir sprachen lange, aber ich hatte das Gefühl, dass ich nicht wirklich zu ihm durchdrang. Ich folgte einem inneren Impuls, bat ihn, kurz zu warten, und holte ein Bronzekreuz an einem Lederband. Ich hatte es als Teenager lange getragen und mich nicht davon trennen können. Den Moment, als ich ganz nah vor Kairo stand und ihm dieses Kreuz umhängte, direkt über seine Totenköpfe, werde ich nie vergessen. Er ging fort und kam nie wieder. Jahre vergingen, einmal sah ich Kairo vom Bus aus irgendwo in der Stadt. Eines Tages kam ein Mann ins Kloster und stellte sich als seinen Freund vor. Er erzählte mir, Kairo sei im Krankenhaus an den Folgen des Drogen- und Alkoholmissbrauchs gestorben – mit meinem Kreuz in der Hand. Dieses Kreuz habe Kairo unendlich viel bedeutet, und es sei auch für ihn jetzt sehr wichtig. Er zog es aus seiner Tasche. Er hatte es vergolden lassen.
Abwehrstrategien loslassen
Ein wirklich spiritueller Gehorsam hat für mich nichts mit Dominanz und Unterwerfung zu tun, aber viel mit radikaler Offenheit. Radikal im ursprünglich lateinischen Wortsinn von radix, die Wurzel, kommend: bis an die Wurzeln meiner Existenz. Ein solch radikales Hinhören hilft mir, meine Abwehr- und Vermeidungsstrategien loszulassen. Das ist ganz einfach und unendlich schwer zugleich. Einfach, weil ich es "nur" zu tun brauche. Unendlich schwer, weil es von mir fordert, an meinen Widerständen zu arbeiten. Auch der Einsatz von Macht ist meist eine Abwehrstrategie, wenn Mächtige versuchen, Fragen oder Proteste zu unterdrücken. Das ist der Ungehorsam der Mächtigen, ganz gleich ob in den Kirchen oder anderswo.
Absage an Macht und Gewalt
"Den Schwachen, ein Schwacher. Allen, alles . . ." Der Apostel Paulus geht noch weiter, und die Konsequenz erschreckt ihn. Er fügt ein paar erklärende Worte ein: "Den Gesetzlosen bin ich sozusagen ein Gesetzloser geworden – nicht als ein Gesetzloser vor Gott, sondern gebunden an das Gesetz Christi –, um die Gesetzlosen zu gewinnen" (1.Kor 9,21).
Jesus ist diesen Weg mit allen Konsequenzen gegangen. Gehorsam in seinem Sinne ist eine Absage an alle Macht und Gewalt. Christlicher Gehorsam war schon immer ein Gehorsam 2.0.
[Emmanuela Kohlhaas, geboren 1961, ist Priorin der Benediktinerinnen in Köln.]
“Drei Dinge sind im wirklichen Leben von Bedeutung: Gott, die menschliche Dummheit und der Humor. Die ersten beiden werden wir nie ganz verstehen, also müssen wir uns an das dritte halten.”
Unsere Gottesdienste im April