Liebe Gemeindemitglieder,
ein ereignisreiches Jahr mit allerlei Höhen und leider auch einigen Tiefen liegt hinter uns. Was sich bereits zu Beginn des Jahres abzeichnete und ihren traurigen Höhepunkt in Herrn Koerbers Auftritt während der Verabschiedung von Pfr. Leuschner fand, wurde dann Ende des Jahres Gewissheit. Eine kleine Gruppe von Gemeindemitgliedern, die dem Standort Bangkok zugepfarrt waren, haben sich von der seit 1963 existierenden Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in Thailand getrennt und mittlerweile - mit Kenntnis und Unterstützung der EKD - eine eigene Gemeinschaft gegründet. Die überwiegende Mehrheit der EGDST, die seit Jahren dem Standort Pattaya zugepfarrt ist, hat dieses als ein sektiererisches und egozentrisches Verhalten empfunden und keines unserer Gemeindemitglieder ist dem Lockruf, der “neuen Gemeinde” beizutreten, gefolgt. Mit der einseitig erklärten und vollzogenen Abspaltung dieser Gruppierung endet satzungsrechtlich auch die Gesamtverantwortung des von euch demokratisch gewählten Kirchengemeinderates für die EGDST.
Deshalb wird eine Neuwahl eines Gemeinderates sowie die Bestellung des künftigen Pastors der Gemeinde zwingend erforderlich, weshalb wir am 21.01.2024 eine Gemeindeversammlung einberufen werden (näheres in Bälde). Da die EKD sich entschieden hat, der vorgenannten Minderheit ihren amtskirchlichen Segen zu erteilen, wird die Evangelische Gemeinde Pattaya auf eigenen Wunsch nicht mehr Bestandteil der deutschen Amtskirche sein, sondern sich als unabhängige protestantische Gemeinde mit ökumenischer Ausrichtung neu aufstellen, wobei wir unsererseits die Grundregeln demokratischer Entscheidungsfindung und menschlichen Anstands auch künftig bewahren werden. Unser theologisches Leitbild ist bereits auf www.egpattaya.com publiziert worden und kann dort von allen Interessierten eingesehen werden.
Ungeachtet dieser Ereignisse hat der feste Zusammenhalt sowohl in unserer Gemeinde als auch der Gemeinschaft des Begegnungszentrums dafür gesorgt, das in 2023 mehr Besucher an den Gottesdiensten und sonstigen kulturellen Angeboten des BZP teilgenommen haben. Neue Gemeindemitglieder, neue Mitglieder des BZ Freundeskreises sowie neue Besucher und Gäste sind das Ergebnis einer unglaublichen ehrenamtlichen Leistung. Dafür gebührt allen helfenden Händen auch von dieser Stelle aus noch einmal ein recht herzliches Vergelt’s Gott!
Wenn das BZP am 2. Januar wieder seine Tore hoch und die Türen weit macht, dann liegt ein spannendes Jahr 2024 vor uns. Darauf freuen wir uns mit allen, die daran teilhaben und dieses aktiv mitgestalten wollen. In diesem Sinne, es gibt nichts Gutes - außer man tut es!
Seid gesegnet und bleibt behütet, auf ein gesundes Wiedersehen am 7.1.24 beim ersten Gottesdienst im neuen Jahr.
Eure Gemeindebrief-Redaktion
Unsere Gottesdienste und Andachten im Dezember 2023
Ein Videomitschnitt aus Christvesper und der anschließenden Weihnachtsfeier im BZP - vielen Dank an Rio!
Unsere beiden letzten Hilfsprojekte für das Kinderheim Baan Khru Ja (ATCC) in 2023
Ein neues Motorrad für die Betreuer
Ein Wasserturm für die Versorgung mit sauberem und frischem Trinkwasser, den wir gemeinsam mit den Spenden der Adlerapotheke aus Berlin realisieren konnten.
Gartenreinigung am 26.12.2023
Als letzte “Amtshandlung” des Jahres hat unser Betriebsleiter Khun Jack noch die Betonplatte im Gartenbereich gereinigt. Dann hat auch er sich in den verdienten Kurzurlaub verabschiedet.
Kirche und sexualisierte Gewalt - kein Copyright für Katholiken
Ein Fall sexualisierter Gewalt führte zum Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden Annette Kurschus.
Wir müssen es den Ermittlungsbehörden überlassen, herauszufinden, wie viel Annette Kurschus hätte wissen müssen. Sexualisierte Gewalt in mehreren Fällen wird einem mittlerweile verrenteten kirchlichen Mitarbeiter in ihrem früheren Kirchenkreis Siegen vorgeworfen.
Informationen nur scheibchenweise
Zwei Männer haben in eidesstattlichen Aussagen beteuert, die damalige Pfarrerin in den 90er-Jahren mündlich darüber informiert zu haben. Kurschus will dagegen bis zu einer anonymen Anzeige im Frühjahr nur von homosexuellen Neigungen und ehelicher Untreue des Mannes gewusst haben. Damals sollen noch weitere Personen an diesem Gespräch mit ihr teilgenommen haben. Bleibt zu hoffen, dass da noch mehr Informationen ans Licht kommen.
Was wir heute beurteilen können, ist die öffentliche Kommunikation der EKD-Ratsvorsitzenden bis zu ihrem Rücktritt. Nur scheibchenweise hatte sie bei der Tagung der EKD-Synode in Ulm zugegeben, mit dem mutmaßlichen Täter näher bekannt zu sein – zur Begründung verwies sie auf die noch laufenden Ermittlungen. Bei ihrer Rücktrittserklärung nannte sie noch einen anderen Grund: der Schutz von Persönlichkeitsrechten des Beschuldigten und seiner Familie. Mit der war sie lange befreundet. Doch diesen Schutz, der durch die weitere Geheimhaltung von Namen und Funktion des Beschuldigten ja durchaus gewahrt bleibt, hatte Kurschus höher gestellt als die Transparenz, der eine EKD-Ratsvorsitzende verpflichtet ist. Gerade beim Thema sexualisierte Gewalt, das sie bei ihrem Amtsantritt zur Chef”innen”sache erklärt hatte.
Beide Amtskirchen sind nicht weit auseinander
Erstaunlich wenig Rückhalt aus den vordersten Reihen der EKD erhielt Kurschus, als die Affäre hochkochte. Man versteckte sich eher hinter der Kritik der Betroffenen aus dem Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt. Sollten Kurschus‘ Gegner und Gegnerinnen diesen Fall genutzt haben, um ihren Rücktritt voranzutreiben, wäre das überaus schäbig – denn einmal mehr eine Instrumentalisierung von Betroffenen. Davon gab es schon viel zu viel, auf evangelischer wie auf katholischer Seite. Neue Studien zeigen, dass die beiden großen Kirchen beim Thema sexualisierte Gewalt nicht so weit auseinanderliegen wie lange gedacht. Zu hoffen bleibt, das die Causa Kurschus endlich den Weg frei macht für eine konsequentere Aufarbeitung aller Missbrauchsfälle in der EKD. Erstaunlicherweise tut sich da die ansonsten eher rotgrün-bunte orientierte, überwiegend weibliche, Führungsriege an der Leine bislang eher schwer. Post tenebras spero lucem!
Auch im Dezember war der bekannte Youtuber Stefan in Sachen “Playlist Begegnungszentrum Pattaya” wieder aktiv und hat das BZP ein weiteres Mal besucht. Hier sein Bericht über den Gesprächskreis:
“Der Humor nimmt die Welt hin, wie sie ist, sucht sie nicht zu verbessern und zu belehren, sondern mit Weisheit zu ertragen.” Charles Dickens
Unsere Events im Dezember
NACH DEM GOTTESDIENST TREFFEN WIR UNS
Ernstliches Gebet des Doctoris Martini Lutheri zu Worms auf dem Reichstag Anno Domini 1521
Allmechtiger, ewiger GOTT, wie ist es nur eyn ding umb die welt, wie sperret sie den leuten die Meuler auff, wie klein und gering ist das vertrauen der Menschen auff GOTT, wie ist das fleysch so zart und schwach und der Teuffel so gewaltig und geschefftig durch seine Apostel und Weltweisen, wie ziehet sie so bald die hand ab und schnurret dahin, laufft die gemeyne ban und den weiten weg zur Hellen zu, da die gottlosen hingehören, und sihet nur alleyn bloß an, was prechtig und gewaltig, gros und mechtig ist und ein ansehen hat. Wann ich nun meine augen dahin wenden soll, so ists mit mir auß, die Glock ist schon gegossen und das urteyl gefellet, ach GOTT, ach GOtt, o du mein GOtt, du mein Gott, stehe du mir bei wider aller welt vernufft und weißheyt, thu du es, du must es thun, du alleyn, ist es doch nicht mein, sondern deine sache, habe ich doch für meine person alhie nichts zuschafen und mit disen grosen Herren der welt zu thun, wolte ich doch auch wol gut gerühige tage haben und unverworren sein. Aber dein ist die sache, Herr, die gerecht und ewig ist. Stehe mir bei, du treuer, ewiger GOtt, ich verlasse mich auf keynen Menschen, es ist umbsonst und vergebens, es hincket alles, was fleysche ist und nach fleysch schmeckt , o GOTT, o GOTT, hörest du nicht, mein GOTT, bistu tod? nein, du kanst nicht sterben, du verbirgest dich alleyn, hastu mich darzu erwehlet? ich frage dich, wie ich es dann gewiß weiß, ey so walte es Gott; dann ich mein lebenlang nie wider solche grose HERREN gedacht zu sein, habe mir es auch nie fürgenommen, ey GOTT, so stehe mir bei inn dem Namen deines lieben Sohns Jesu CHRISTI, der mein schutz und schirm sein soll, ja meine feste burg, durch krafft und sterckung deines Heyligen Geystes. HERR, wo bleibestu? du mein GOTT, wo bistu? komm, komm, ich bin bereyt, auch mein leben drumb zu lassen, gedultig wie eyn Lämblin; dann gerecht ist die sache und dein, so will ich mich von dir nicht absondern ewiglich, das sei beschlossen inn deinem Namen; die Welt muß mich über mein gewissen wol ungezwungen lassen, und wann sie noch voller Teuffel were und solt mein leib, der doch zuvor deiner hände werck und geschöpff ist, darüber zu grund und boden, ja zu trümmern gehen, dafür aber dein wort und Geyst mir gut ist, und ist auch nur umb den Leib zu thun, die seel ist dein und gehöret dir zu und bleibet auch bei dir ewig. Amen. Gott helff mir.