Der Libanon ist ein kleines, bergiges Land mit üppiger Vegetation – ganz im Gegensatz zu seinen Nachbarregionen. Ein junger Staat mit einer langen politischen und religiösen Geschichte, in der Imperien mit ganz unterschiedlichen Kulturen einander abgelöst haben. Panorama eines heute sehr fragilen Landes.
Im September 2020 jährte sich zum hundertsten Mal die feierliche Proklamation des „Großlibanon“ durch den damaligen französischen Hochkommissar General Henri Gouraud. Sie gilt als Gründungsakt des heutigen libanesischen Staates. Kurz vor der Jubiläumsfeier forderte die Explosion im Hafen von Beirut am 4. August 2020 zweihundert Todesopfer und verwüstete große Teile des Zentrums der Hauptstadt. Zudem ist das Land in eine äußerst schwere Wirtschaftskrise gerutscht: Die Währung verlor 98 % ihres Wertes und zwei Drittel der Libanesen leben heute unterhalb der Armutsgrenze. Die Corona-Pandemie war eine weitere schwere Belastung für das schlecht gerüstete und schlecht organisierte Land. Die politische Führung, die von der Öffentlichkeit seit mehreren Jahren wegen ihrer Fahrlässigkeit und Korruption angeklagt wird, hat sich als unfähig erwiesen, diese dramatische Situation zu bewältigen. Der Libanon ist also eine junge politische Einheit, eine unabhängige Republik seit 1943, die in diesen Tagen fragiler denn je erscheint. Seit der Gründung im Jahr 1920 haben sich Zeiten der Stabilität und des Wohlstands mit Zeiten dramatischer Krisen abgewechselt. Die Existenz des Landes selbst wurde stets infrage gestellt – von einem Teil der eigenen Bevölkerung wie auch von Nachbarstaaten. Der Bürgerkrieg, in dem sich rivalisierende Gruppierungen der libanesischen Bevölkerung mit Unterstützung benachbarter Mächte bekämpften, dauerte 15 Jahre (1975–1990), forderte 130.000 bis 250.000 zivile Opfer – bei einer Gesamtbevölkerung von 3 bis 4 Millionen – und zerstörte unter anderem das historische Zentrum von Beirut.
Ein Land des Gebirges
Das kleine Land mit einer Fläche von etwa 10.000 Quadratkilometer, das nach dem Ersten Weltkrieg von den Alliierten aus dem ehemaligen Osmanischen Reich herausgeschnitten wurde, ist vor allem ein Gebirge, das ihm seinen Namen gab. Der höchste Berg des Libanon überragt das Mittelmeer mit einem Gipfel von 3083 m. Die westliche, dem Meer zugewandte Flanke, ruft durch ihre Höhe und die steilen Hänge „Erstaunen und Respekt hervor“ – so der Reisende Volney im Jahr 1784 – und lässt nur wenig Platz für schmale Küstenebenen. Höhlen und Grotten wie etwa die Afqa-Grotte oberhalb von Byblos (heute Jbeil), die in der Antike der Aphrodite und vielleicht auch dem Adonis geweiht war, säumen die karstigen Felswände. Die fast geradlinige Küste ist manchmal durch halbkreisförmige Buchten unterbrochen, die seit vier Jahrtausenden als Ankerplätze für Schiffe dienen. In Tyrus diente eine Insel in Küstennähe als natürlicher Standort für die Hafenanlage. Im Osten, jenseits der Gipfel des Libanon-Kamms, erstreckt sich die Bekaa-Ebene, die zwischen 500 und 1000 m hoch liegt und für ihre fruchtbaren Böden bekannt ist. Östlich der Bekaa-Ebene ragen der Höhenzug des Antilibanon und der Berg Hermon über 2600 m in die Höhe, deren Hänge sanfter sind als die des Küstengebirges. Bei der Errichtung des Großlibanon wurde die Grenze zu Syrien über die Gipfel dieser inneren Massive gelegt, die auch die Grenze zur Steppe markieren. Mit seinen unterschiedlichen Klimazonen und durch die Barrierewirkung der hohen Berge stand der Libanon mit seinem Wasserreichtum und seiner üppigen Vegetation immer im Kontrast zu den umliegenden Ländern: „Die Quelle des Gartens bist du, ein Brunnen lebendigen Wassers, das vom Libanon fließt“, singt bereits das Hohelied (4,15).
Ein multikonfessionelles Land
Der gebirgige Libanon, der von Minderheiten bewohnt wird, wird als Zufluchtsort gepriesen. Neben den maronitischen Christen, die den größten Teil seiner Bevölkerung ausmachen, sind die „Griechen“ (rûm) oder Melkiten (die „Leute des Königs“) historisch vornehmlich in den Mittelgebirgen um Tripoli und in den Städten angesiedelt. Sie sind heute in GriechischOrthodoxe und griechische Katholiken unterteilt. Seit dem 19. Jh. kam es zu Konversionen zum Protestantismus. Schließlich machte der türkische Völkermord während des Ersten Weltkriegs den Libanon zu einem Zufluchtsort für Armenier und Syrer („Jakobiten“). Der Islam, der sich seit dem 7. Jh. in der Region etablierte, war von verschiedenen Strömungen geprägt. Ab dem 9. Jh. verbreiteten sich verschiedene Zweige der Schia. Die Fatimidenkalifen, die in Ägypten herrschten (909–1171) und ihre Herrschaft auf den heutigen Libanon ausdehnten, waren Ismailiten. Die Drusen gingen aus einem Zweig des Islam hervor. Sie bilden zusammen mit den Maroniten die Hauptgruppen der Bevölkerung im libanesischen Bergland. Die Zwölferschia (Imamiyya), die im Iran vorherrscht, hat sich heute zur wichtigsten Konfession im Land entwickelt. Ihre traditionellen Siedlungen befinden sich eher im niedrigeren Hügelland des Südlibanon (Djebel Amil) und in der Bekaa-Ebene um Baalbek. Die Alawiten schließlich, die sich der Zwölferschia zuordnen, haben ihren demografischen und politischen Schwerpunkt in Syrien, bilden aber vor allem in Tripoli eine bedeutende Gruppe. Die sunnitische Orthodoxie, die von den abbasidischen Kalifen in Bagdad ab dem 9. Jh. schrittweise entwickelt wurde, wurde zur offiziellen Konfession der Herrscher der Region, insbesondere der Mamelukken (1261– 1517) und der nachfolgenden Osmanen (1379–1922). Die Sunniten dominierten vor allem die Städte an der Küste. In Sidon (Saida) und Tripoli (Tarabulus) stellten sie die Mehrheit. Auch wenn ein vorherrschendes Narrativ besagt, dass Christen und muslimische Dissidenten von den sunnitischen Regimen, die das Land beherrschten, verfolgt und misshandelt wurden, scheint es eher so, dass diese eine pragmatische und dezentralisierte Politik betrieben. Zwar agierten sie zeitweise repressiv, stützten sich aber zumeist auf lokale Anführer – Schiiten, Drusen, Alawiten und Maroniten –, um das Gebiet zu kontrollieren und Steuern einzutreiben, ohne sich allzu sehr um religiöse Überzeugungen zu kümmern.
Am Schnittpunkt der Großreiche
Auch wenn der Libanon mit seinem Gebirge ein einzigartiger Zufluchtsort ist, ist er zugleich offen für Einflüsse und Invasionen, am Schnittpunkt der großen Reiche, die seit der Antike die Geopolitik der Region geprägt haben: Ägypten, Mesopotamien, Rom, Persien, Byzanz. Nördlich von Beirut, an der Mündung des Nahr alKalb („Fluss des Hundes“), verengt sich der Platz für die Nord-Süd-Passage an der Küste. An dieser außergewöhnlichen Stelle befinden sich 22 Stelen, Reliefs und Inschriften, die an die Armeen erinnern, die hier durchmarschiert sind: darunter Inschriften von Pharao Ramses II. (13. Jh. vC), assyrischen und neubabylonischen Herrschern (7. und 6. Jh. vC), des römischen Kaisers Caracalla (211–217), des ägyptischen Mamlukkensultans Barbuq (1382–1399) und von General Gouraud (1920). Die jüngste Stele erinnert an den Abzug von Truppen aus dem Südlibanon im Jahr 2000 nach 22 Jahren israelischer Besatzung. Heute teilen sich die Bewohner des Libanon auf in jene, die auf das Meer und Richtung Westen blicken, und jene, die sich den Steppen und der Wüste zuwenden und entweder von einem schiitischen Bündnis mit der Hisbollah träumen, verbunden mit dem Iran und Syrien, oder von einem sunnitischen, verbunden mit arabischen Staaten und der Türkei.
Eine Neugründung
1920 wurde der Libanon von Frankreich gegründet, um den Wünschen der maronitischen Christen zu entsprechen, die, wie der Historiker Kamal Salibi feststellt, damals die einzigen Einwohner des Landes waren, die genau wussten, was sie wollten: ein Großlibanon-Gebiet, in dem sie die Mehrheit stellen und die Kontrolle haben konnten. Das kleine Bergvolk hat sein historisches Zentrum im schwindelerregenden Qadissha-Tal, das sich von Tripoli bis zu den „Zedern des Herrn“, dem historischen Rest der biblischen Wälder, in die Berge zieht. Doch ab dem 17. Jh. breiteten sie sich nach Süden aus und verwandelten den Landstrich Keserwan (Kesrouan) zwischen Jbeil und Beirut – zuvor von Schiiten bewohnt – in eine ausschließlich christliche Region. Weiter im Süden, in den Gebieten Matn und Chouf, siedelten sich Maroniten und griechische Katholiken im Gebirge an – unter der Autorität und dem Schutz der dortigen Drusenfürsten. Die Expansion ging von Klöstern aus und fußte auf der Produktion von Rohseide für den Export, für die man die Arbeit der Bauern brauchte. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Beziehungen zu französischen Händlern und Diplomaten in Tripoli und Saida geknüpft.
Seit der Zeit der Mamelukken delegierten die Herrscher die Autorität in der Region an Emire aus den Dynastien der Drusen. Die osmanischen Sultane übernahmen dieses System. Anfang des 17. Jh. dehnte der drusische Emir Fakhr al-Din, der vom florierenden Seidenhandel profitierte und sich auf seine maronitischen Vasallen stützte, seine Herrschaft über ein großes Gebiet aus, das als erster Entwurf des modernen libanesischen Staates gilt. Er suchte Verbündung und Unterstützung bei den katholischen Staaten Europas, bis er 1635 von den Osmanen abgesetzt und in Istanbul hingerichtet wurde. Das Emirat Libanon wurde jedoch fortgesetzt und ab 1711 von der sunnitischen Schihab-Dynastie angeführt. Langsam wuchsen die Christen auf Kosten der Drusen zur Mehrheit an und wurden politisch mächtiger; Jusuf Schihab war 1770 der erste Emir christlichen Glaubens. Die Autonomie des Emirats wurde jedoch von den osmanischen Gouverneuren der Region eingegrenzt. Ahmad Pascha al-Dschazzâr („der Schlächter“), der von 1775 bis 1804 Gouverneur von Saida war, mischte sich in die Nachfolgestreitigkeiten der Familie Schihab ein und setzte 1788 den Christen Baschir II. Schihab als „Emir des Libanonbergs“ ein. Dieser sollte 52 Jahre lang (1788–1840) regieren.
Er gilt als der Gründer des libanesischen Staates. Er war in das Bündnis mit den Ägyptern verwickelt, die das Land von 1832 bis 1840 besetzt hielten, und wurde schließlich von einem Aufstand der libanesischen Bevölkerung mit Unterstützung englischer und österreichischer Truppen, die in Jounieh gelandet waren, mitgerissen. Unter seiner Herrschaft wurde der Libanon wichtiger Teil der „Orientfrage“ – und damit zum Gegenstand ausländischer Begehrlichkeiten. Baschir II. hatte das gesamte Gebiet Libanonberg unter seiner Herrschaft vereint und das drusische feudale System verdrängt, während die maronitische Kirche immer mehr an Einfluss gewann. Doch die aufgestauten muslimischen Ressentiments gegen die Christen führten nach Baschirs Sturz zu einer blutigen Anarchie. Das führte zu einer internationalen Mobilisierung und 1843 zu einer institutionellen Lösung: Zwei Bezirke (caïmacamats) wurden eingerichtet; einer im Norden des Gebirges, der von einem Christen regiert wurde, und einer im Süden, der von einem Drusen regiert wurde. Damit war der Anfang für eine besondere libanesische Einheit mit einer modernen Verwaltung gesetzt.
Eine Regelung nach langwierigen Verhandlungen
Doch die Unterstützung Frankreichs für die Christen und Großbritanniens für die Drusen schürten Spannungen. 1860 weiteten sich gewalttätige Auseinandersetzungen in ein Massaker aus: Die wohlhabenden christlichen Städte Dayr-al-Qamar und Zahlé wurden verwüstet und rund 6.000 Christen getötet. Die politische Ordnung wurde durch ein so bezeichnetes Règlement organique wieder hergestellt: Das zentrale Bergland erhielt (ohne die Küstenstädte und ohne die Bekaa-Ebene) eine eigene Regierung mit eigener Steuer- und Rechtsprechung. Ein Mutasarrif, ein osmanischer Untertan katholischen Glaubens, der aber kein Libanese war, sollte – mit einem beratenden Gremium aus Vertretern der verschiedenen Glaubensgemeinschaften – regieren.
Diese Regelung, die bis zum Ersten Weltkrieg Bestand hatte, sicherte dem Land Stabilität und Wohlstand und bereitete eine ganze Bevölkerungsschicht auf die politische und administrative Führung vor: Die englischsprachige protestantische Universität (American University of Beirut, gegründet 1866) und die französischsprachige katholische Universität (Université Saint-Joseph, gegründet 1875) bildeten die Führungskräfte des künftigen Staates aus. Das Schulangebot der französischsprachigen katholischen Missionsschulen, die mit den englischsprachigen protestantischen Schulen konkurrierten, hob das allgemeine Alphabetisierungsniveau im Land in bemerkenswerter Weise an. Es war auch die Zeit, in der sich die nationale Erzählung des Libanon formte. Die Maroniten sicherten sich einen Vorrang in der Geschichtsschreibung. Die maronitische Kirche, die seit der Zeit der Kreuzzüge mit der lateinischen Kirche vereint war, bildete viele ihrer Führungskräfte am Maronitischen Kolleg in Rom aus. Sie schufen die Erzählung ihrer schon immerwährenden Rechtgläubigkeit und ihrer unverbrüchlichen Loyalität zum Papst. „Eine Lilie unter Disteln“ – mit dieser Formel aus dem Hohelied (2,2) bezeichneten sich die Maroniten als Hüter der wahren Kirche.
Die nationale Vorstellungswelt des Libanon
In ihrer „heiligen Geschichte“ nannten maronitische Autoren ihr Land „Phönizien“. Sie führten antike und biblische Texte an, die die Küstenbewohner für ihre Seefahrerkünste und ihr Händlergeschick priesen. Die Griechen hatten sie als Erste als phoínikes, „Phönizier“, bezeichnet. Diplomaten und westliche Reisende begannen zur selben Zeit, die antiken Monumente an der libanesischen Küste verstärkt wahrzunehmen. Erst im 20. Jh. begann jedoch eine Identifikation der modernen libanesischen Bevölkerung mit den Phöniziern. Die Anhänger der libanesischen Nation betonten die Kontinuität seit den Phöniziern, um daraus Bedeutung für die Gegenwart zu schöpfen und ihre eigenen Werte – demokratisch in der Politik und liberal-kapitalistisch in der Wirtschaft – auf die Antike zu projizieren. Es ging auch darum, die eigene Nation in einer vom Westen dominierten mediterranen Welt zu verankern. Dieser von Frankreich geförderte politische Phönizianismus stützte sich auf die Arbeiten und Deutungen westlicher Archäologen und Historiker. Pikanterweise war Ernest Renan als Theoretiker der Idee der Nation auch der Autor der ersten wissenschaftlichen Untersuchung Phöniziens, nachdem er an Ausgrabungen in Byblos, Tyrus, Sidon und Arwad (Syrien) in den Jahren 1860–1861 teilgenommen hatte. Renan zufolge wurde die antike Fundlage jedoch durch die „archäologische Verwüstung“ der Kreuzzugszeit eingeschränkt, da die fränkischen Herrscher und militärischen Orden „sich mit gigantischen Steinmauern umgaben“, die „alle antiken Denkmäler um sie herum verschlangen“, schrieb er. Die Region, die Anfang des 12. Jh. von den Kreuzrittern erobert wurde, blieb fast zwei Jahrhunderte lang in fränkischer Hand. Neben den monumentalen Befestigungsanlagen von Tripoli, Byblos, Sidon und Tyrus sind auch viele bescheidene romanische Kirchen aus der Zeit der Kreuzfahrer erhalten geblieben, die teilweise mit Fresken im byzantinischen Stil geschmückt und in den letzten Jahren restauriert wurden.
Mit den Schriften und Reisebeschreibungen von François-René de Chateaubriand kam es in Frankreich zu einer Rehabilitierung der Kreuzzüge. Im Zusammenhang mit den inneren Konflikten im Kerngebiet zwischen 1840 und 1860 richteten maronitische Autoren Appelle an die französische Öffentlichkeit, in denen sie die romantischen historischen Vorstellungen von den Kreuzzügen aufgriffen und den erbetenen Schutz durch Frankreich sogar auf Karl den Großen zurückführten. Die Maroniten seien die ersten Kreuzfahrer gewesen, die seit der arabischen Eroberung den Widerstand gegen den Islam und die christliche Heterodoxie angeführt hätten. Die Gräueltaten von 1860 ließen die französische Öffentlichkeit aufschrecken und führten zu einer Welle der Solidarität mit den Christen im Libanon.
Von diesem Zeitpunkt an wurden die Verbundenheit mit dem Schutz der „zärtlichen Mutter“ Frankreich und die privilegierte Beziehung zu ihr Teil der nationalen Vorstellungswelt des Libanon. Die Narrative der Kreuzzüge und des phénicianisme verankerten den Libanon im Mittelmeerraum und in der europäischen, vor allem der französischen Kultur. Sie halfen, sich von einer anderen historischen Erzählung abzugrenzen, die sich auf das arabische und muslimische Epos konzentriert. Wenn der Libanon ein Zufluchtsort für Minderheitenvölker und Verfolgte ist, ein Ort der Freiheit von Despotismus, dann ist er ebenso ein offener Tiegel für widersprüchliche Einflüsse – ein Kreuzungspunkt der Kulturen.
[Von Prof. Dr. Bernard Heyberger, Historiker und Emeritus der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) und der École pratique des hautes études (EPHE) in Paris]